Maurice Fey
Maurice Fey
Maurice Fey
Maurice Fey
CV
Geburtsdatum: 20.11.1999
Geburtsort: Siegen
Studiert bei:
Maik und Dirk Löbbert – Klasse für Kunst und Skulptur im öffentlichen Raum
Schulisch:
2016 Sekundarabschluss – Don Bosco Realschule Plus, Herdorf
2016 Ausbildung Industriemechaniker
2019 Duale Oberschulreife – Berufsbildende Schule, Kirchen
2022 Kunstakademie Münster – Hochschule für bildende Künste
Stipendien / Preise:
2024 Atelier Stipendium – Hawerkamp 31 e.V., Münster
Ausstellungen:
Einzelausstellungen:
2024 „OKOLYT“
NODEPRESSIONROOM, München
2024 „EDELFÄULE“
Der Bogen, Arnsberg
2023 „Where is the Clitoris?!“
Raum für Kunst e.V., Paderborn // Beratungstelle Belladonna e.V.
Gruppenausstellungen:
2025 „KLETTER MICH DIE HAARE HOCH“
Burg Dringenberg / Historisches Rathaus, Bad Driburg
2025 „Winter Selection“
Pandora Galerie, Berlin
2024 „I CAN‘T BELIEVE WE MADE IT“
Haus der Niederlande im Krameramtshaus, Münster
2023 „ZEHNTER PADERBORNER WINTERSALON“
Raum für Kunst e.V., Paderborn
2023 „Open Wall“ – Kap 8, Münster
Praxis:
2016-2020 Ausbildung zum Industriemechaniker – Federal Mogul Sealing Systems, Herdorf
2020-2022 Industriemechaniker – Alstom GmbH, Netphen
2022 Öffentlichkeitsarbeit – Atelier Thomas Kellner, Siegen
About

Die Kunst von Maurice Fey setzt mit einer reduzierten Formsprache auf die Wirkung einzelner zumeist geometrischer Figuren und Körper, wie auch deren Materialbeschaffenheit. Im Spannungsfeld von harten und fragilen Werkstoffen, von reinem Material und dessen Verfremdung versucht Fey die Grenzen seiner künstlerischen Mittel auszuloten. Sichtbar sind die Bearbeitungsspuren, die der Künstler während des Farbauftrags sowie mit Rost- und Eisenpigmenten auf Stahl und Holz hinterlässt. Sie sind Ausdruck eines transformatorischen Werkprozesses, legen die Phasen der Kunstproduktion offen und zeugen von Feys künstlerischem Experimentierwillen. Bewusst überformt er sein Ausgangsmaterial und spielt mit den Materialzuständen, wodurch seinen Arbeiten eine verstörende Ambivalenz anhaftet, die zwischen Verfall, morbidem Charme und verspielten Akzenten oszilliert.
Provokant ragen pyramidenförmige Spitzen und Holzpflöcke in den Raum und verleiten zusammen mit den strukturierten Oberflächen dazu, die Skulpturen und Plastiken auch haptisch erfahren zu wollen. Für den Künstler ist die Arbeit mit Metall, Holz und Beton selbst eine zutiefst körperliche Erfahrung, die sich auf das verwendete Material überträgt und in dem Krafteinsatz und der Handfertigkeit bei der Materialbearbeitung zu Tage tritt.
Als gelernter Industriemechaniker ist Fey den Umgang mit Rohstoffen und verschiedenen Fertigungsmethoden gewohnt und schöpft bei der Auseinandersetzung mit den Hauptakteuren seiner sowohl bildhauerischen als auch grafischen Arbeiten aus diesem handwerklichen Wissen. Auch strukturell knüpft Fey an die erworbenen Fähigkeiten an und fertigt für seine Werke technische Vorzeichnungen und Baupläne. So verweisen auch die Kaltnadel- und Ätzradierungen des Künstlers einerseits auf eine intensive Beschäftigung mit dem Material und andererseits auf eine systematische Vorgehensweise, die ihm von dem drucktechnischen Verfahren auferlegt wird. Feys Kunst bestimmt ein Interesse an der Vereinbarkeit und den Bearbeitungsmöglichkeiten verschiedener Werkstoffe und kommt einer Untersuchung von Oberflächenbeschaffenheiten gleich. Indem er in Metallplatten ritzt, chemische Reaktionen auslöst und scharfkantige Körper produziert, macht er sich die unbeugsame Grundsubstanz zu Eigen.
Bei der Materialauswahl setzt der Künstler zudem auf Stoffe, die auch im architektonisch-funktionalen Kontext Verwendung finden und rekurriert in seinen Arbeiten immer wieder auf Stilelemente, die brutalistischer und gotischer Kirchenarchitektur entlehnt sind. Schon früh entwickelte Fey eine Faszination für den mystischen Charakter sakraler Bauten und fühlte sich zu der zwischenmenschlichen Erfahrung von Verbundenheit innerhalb des Christentums sowie den Antworten auf existenzielle Fragen – die ihn bis heute beschäftigen – hingezogen. Während er Familie als durchaus instabiles Konstrukt variabler persönlicher Beziehungen begreift und damit kämpfte seine Rolle im familiären Gefüge und als Drilling zu finden, boten ihm der christliche Glauben und die Religionsgemeinschaft einen Rückzugsort für seine persönliche Entfaltung. Neben der Spiritualität findet Fey in der Kunst ein Instrument, das ihm Beständigkeit gibt und ihm hilft seine emotionale Reise zwischen Familienleben und der Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit – zwischen dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit und gelebter Vielfältigkeit – aufzuarbeiten. Das Spiel mit dem rohen Material, das aktive Formgeben ist insofern ein Akt der Selbstvergewisserung und Selbstverortung, durch den sich die Biografie und das Wesen des Künstlers in die Arbeiten einschreiben. So sind auch Feys materialbetonte und fragmentarische Skulpturen, Plastiken und Grafiken bildgewordener Ausdruck seines inneren Verlangens die Welt zu durchdringen.
© Chiara Manon Bohn – 2025
Exhibitions
OKOLYT
04.11.24 – 15.11.24
NODEPRESSIONROOM, München, DE
In der Ausstellung OKOLYT (Gegenstand, dessen Eigenschaften nicht näher bezeichnet sind / großer, undefinierter Gegenstand) entfalte ich ein Spiel zwischen Raum, Körper und Wahrnehmung. Die Werke, o.T. und Zwei herauf, einer hinunter sind durch eine außergewöhnliche Materialität sowie besondere Oberflächen geprägt. Die Detailaufnahmen zeigen Strukturen, Schichtungen und Verwerfungen, die an architektonische Fragmente erinnern. Doch sie sind mehr als reine Form – für mich wirken sie wie mentale Landschaften, in denen sich Erinnerungen, Empfindungen und Zustände materialisieren. Diese Urbanen Hinterlassen-schaften erzählen Geschichten und verweisen auf das Leben.
Ähnlich spielen die Arbeiten aus der Serie Zwei herauf, einer hinunter mit Dynamik und Bewegung. Treppenartige Strukturen deuten auf Prozesse des Vorankommens und Scheiterns hin – ein Kreislauf, der sich auch in gesellschaftlichen Systemen widerspiegelt. Zudem dienen sie als Navigatoren und geben Richtungen und Bewegungen vor, die offen und ohne festen Kontext zum Nachdenken einladen.
Durch die monumentale und anthropomorphe die Kombination von abstrakten Formationen und konkreten Referenzen, lädt die Ausstellung lädt dazu ein, in meine inszenierten Räume einzutreten – nicht nur physisch, sondern auch gedanklich. Die Ausstellung soll fragen auf werfen. Fragen nach unserem Verhältnis zu Raum, Körper sowie sozialer und geistiger Struktur auf. Was gibt uns Halt? Wo finden wir Schutz? Wie bilden wir Einheit?
WINTER SELECTION 08.02.25 – 22.02.25
PANDORA GALERIE, Berlin, DE
In der Gruppenausstellung WINTER SELECTION, kuratiert von Guinchi, zeige ich eine Serie von Skulpturen und Grafiken, in denen ich mich mit Materialität, Gebrauchsspuren und dem Symbol des Kreuzes auseinandersetze. Mich interessiert, wie sich menschliche Spuren in Oberflächen einschreiben, wie Patina zu einem Träger von Erinnerung wird und welche Bedeutung Objekte in neuen Kontexten annehmen können.
Das Kreuz taucht in meinen Arbeiten immer wieder auf – als Symbol für Rettung, Heilung und Schutz, aber auch für Leiden und Zerfall. Dabei fasziniert mich besonders die Verbindung zum Roten Kreuz als weltweitem Zeichen für humanitäre Hilfe. Ich hinterfrage, was Heilung in einem zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Sinne bedeutet und welche Spuren Verletzungen, aber auch ihre Verarbeitung hinterlassen.
(Das Deutsche Rote Kreuz rettet Menschen, hilft in Notlagen, bietet eine Gemeinschaft, unterstützt bedürftige Menschen und setzt sich für das humanitäre Völkerrecht in Deutschland und weltweit ein.)
Meine Skulpturen bestehen aus Metall, Glas und Materialien mit deutlichen Alterungsspuren. Sie wirken wie Relikte einer unbekannten Geschichte, Fundstücke, die an Vergangenes erinnern und dennoch eine neue Bedeutung erhalten. Besonders spannend finde ich den Kontrast zwischen rostigem, gealtertem Metall und klinisch wirkenden Elementen aus Edelstahl – eine Gegenüberstellung von Zerfall und Konservierung, von Wunden und möglichen Heilungsprozessen.
Auch in meinen Grafiken setze ich mich mit diesen Themen auseinander. Die reduzierten Formen erinnern an anatomische Studien oder kartografische Zeichen – als versuche ich, eine Art Kartografie der Heilung zu entwerfen.
Mit meinen Arbeiten stelle ich Fragen zur Möglichkeit von Heilung, zur Zukunft von Beziehungen und zur Rolle ikonografischer Symbole in unserer Wahrnehmung. Mich interessiert, wie wir mit dem Gedanken auf Besserung und Zerfall reagieren und wie genau wir Religion damit einbeziehen als Heilungsquelle.
Neben mir zeigen auch Martin Naber, Guinchi, Sofiia Yesakova, Alisav Kracenko und Valentin Giraldi ihre Arbeiten in der Ausstellung.
Works
© maurice fey – 2025
„Apothekenkreuz“ – 2025
Stahl und Lack
[90 x 90 x 15cm]
© maurice fey – 2025
o.T. – 2024
Stahl, Öl, Asche, Lack und Säure
[310 x 240 x 60cm]
© maurice fey – 2025
„Verwundet.“ – 2025
Strichätzung, Aquatinta
15cm x 15cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025
o.T. – 2025
Stahl, Zink, Öl, Lack, Holz und Glas
[50 x 50 x 12,5cm]
© maurice fey – 2025
„DREI KREUZE.“ – 2024
Holz, Eisen, Öl, Lack, Leinwand und Wachs
[104,5 x 84 x 3,5cm], [66 x 66, 8cm]
© maurice fey – 2025
o.T. – 2024
Stahl, Zink, Öl und Expoxidharz
[60 x 60 x 6cm]
© maurice fey – 2025
„Annäherung.“ – 2024
Stahl, Rost und Öl
[46,5 x 80cm]
© maurice fey – 2025
„LUFT ZUM ATMEN.“ – 2025
Holz, Rostpigmente, Leinwand und Öl
[112 x 77cm]
© maurice fey – 2025
„DAS ENDE SEHEN.“ – 2024
Holz, Stahl, Acryl und Lack
[140 x 80cm]
© maurice fey – 2025
„Zwei herauf, einer hinunter.“ – 2024
Offene Ätzung aus Stahl
[20 x 103,5cm]
© maurice fey – 2025
„SELBSTBILDNIS.“ – 2024
Stahl und Lack
[182 x 100x 50cm]
© maurice fey – 2025
o.T. – 2024
Stahl und Lack
[90 x 20 x 20cm]
© maurice fey – 2025
„WAS SICH LIEBT, DAS NECKT SICH.“ -2024
Holz, Stahl und Kohle
[85 x 25 x 25cm]
Contact
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Maurice Fey
Rudolf-Harbig-Weg 61
48149, Münster
Grafikmappe
© maurice fey – 2025

SAFESPACE – 2024
Strichätzung, Aquatinta
11cm x 28,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 3)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

o.T. – 2024
Strichätzung, Kaltnadel
6,5cm x 31,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 3)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

o.T. – 2024
Strichätzung, Aquatinta
15,5cm x 25cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 3)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

o.T. – 2024
Strichätzung, Kaltnadel
16,5cm x 16cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

o.T. – 2024
Strichätzung, Aquatinta, Kaltnadel
13,5cm x 23cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

„DRILLING.“ – 2023
Strichätzung, Kaltnadel
20cm x 23cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 3)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

„DUNKEL SEHEN.“ – 2023
Strichätzung, Kaltnadel
15cm x 19,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

„Gleichgewicht zwischen uns“ – 2023
Strichätzung, Kaltnadel
14cm x 17,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

„MEIN ZUHAUSE.“ – 2023
Strichätzung, Kaltnadel
15cm x 19,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

„MEINE FLUCHT, VOR DEM DUNKLEN.“ – 2023
Strichätzung, Kaltnadel
20cm x 30cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

„MEIN ZUHAUSE.“ – 2023
Strichätzung, Kaltnadel
20cm x 24,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 2)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

o.T. – 2024
Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta
14cm x 34,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 3)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

o.T. – 2024
Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta
10,5cm x 38cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 3)
Blattgröße 39 x 26,5cm
© maurice fey – 2025

„Abstraktes Bild.“ – 2024
Strichätzung, Kaltnadel
19,5cm x 29,5cm
sign., num., dat.
(Druck Auflage 3)
Blattgröße 39 x 26,5cm